Fachartikel
Risikomanagement in der Supply Chain
Industrieunternehmen stehen heutzutage vor vielen Herausforderungen: Die fortschreitende Globalisierung und der damit verbundene Kostendruck sowie die ausbreitende Digitalisierung von Produkten und Produktionsprozessen sind nur zwei Beispiele hierfür. Neben immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen steigen sowohl Kundenanforderungen als auch Variantenvielfalt und Produktkomplexität. So müssen zahlreiche Produkte in immer kürzerer Zeit kostenoptimal entwickelt und auf den Markt gebracht werden. Dies erfordert Supply Chains, in denen die jeweiligen Unternehmen über Landesgrenzen hinweg eng miteinander verknüpft sind und effizient agieren.
Nach einer Studie von Bendul und Brüning kommt es innerhalb solcher Supply Chains regelmäßig zu mittleren oder schwerwiegenden Störungen. Unterbrechungen in Material- oder Informationsfluss können demnach die Produktivität oder den Umsatz senken – und zwar unabhängig von der Branche.
Für Unternehmen stellen Störungen in den Supply Chains hohe Risiken dar, denen häufig mit dem Aufbau von Sicherheitsbeständen oder dem Unterhalt eines möglichst breiten und nachhaltig stabilen Lieferantenportfolios entgegengewirkt wird. Die klassischen Maßnahmen des Risikomanagements in der Supply Chain führen dabei zu einem sehr hohen Kosten- und Koordinierungsaufwand.