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#Failnight

 „Wer Fehler vermeiden will, wird nicht innovativ sein. Daran kann ein Unternehmen am Ende scheitern.“ Die Fehlerkultur in Unternehmen erforscht der Wirtschaftspsychologe Michael Frese bereits seit 1985 am Forschungszentrum für Unternehmertum der Uni Lüneburg und der University of Singapore. Als er mit der Fehlerforschung begann, hörte er von den meisten Unternehmen dieselbe Aussage „Bei uns passieren keine Fehler“. Was natürlich nicht stimmte, es wurde einfach nicht über Fehler gesprochen.

Fehler zu machen war in der Berufswelt lange ein Tabu-Thema

Einerseits wurde seitens der Führungskräften und des Managements kein Verständnis für Fehler gezeigt, andererseits hatten die Angestellten selbst aufgrund der „Null-Fehler-Kultur“ Angst vor einer „Strafe“ und Fehler wurden vertuscht oder sogar anderen untergeschoben.

In den letzten Jahrzenten fand ein Umdenken statt – große Player wie die US-amerikanischen Technologieriesen Amazon und Google, nahmen den offenen Umgang mit Fehlern gar in ihre Firmenphilosophie auf.

Warum ist es gut Fehler zu machen?

Und warum sollten Unternehmen aktiv eine eigene Fehlerkultur entwickeln?

Um Ideen zu testen, die zunächst nicht sehr wahrscheinlich erscheinen mögen, aber dennoch durchführbar sind, ist eine Kultur notwendig, die Scheitern erlaubt. Um das Unwahrscheinliche zu erschaffen – muss der Weg des Wahrscheinlichen verlassen werden. Wenn etwas Neues entstehen soll, müssen neue Wege gegangen werden.

In Malaysia besuchen bereits Grundschüler Erfindermessen. Sie sollen erfahren, dass alles möglich ist – und der permanente Neuversuch zum Durchbruch verhilft. Ziel ist bei den Grundschülern früh die Angst vorm Scheitern abzubauen, sodass ihnen später keine Grenzen gesetzt sind.

1.000 Fehlversuche bis zur Glühbirne

Thomas Edision, der Erfinder der Glühbirne, probierte angeblich mehr als 1.000 Mal erfolglos eine marktreife Glühbirne zu entwickelt, und sagte dabei über sich selbst: „Ich bin nicht gescheitet. Ich kenne jetzt 1.000 Wege, wie man keine Glühbirne baut.“

Weiterentwicklung und Innovationen bedingen Fehler

In einer gesunden Fehlerkultur kann aus den Fehlern anderer gelernt werden. Die Basis hierfür ist ein vertrauensvoller Umgang untereinander und zwar über alle Hierarchieebenen eines Unternehmens hinweg. Laut Michael Frese kann das Lernen aus Fehlern zu mehr Innovationen führen und ein offener Umgang mit Fehlern das Miteinander im Unternehmen fördern.

KBC fördert aktiv den Umgang mit Fehlern

Am vergangenen Donnerstag fand die erste KBC #failnight im Münchner Office statt. Organisator Maximilian Leicht (Director bei KBC): „Jeder einzelne von uns macht in seinem Arbeitsalltag Fehler. Und das ist auch nicht schlimm. Wichtig ist nur, dass man sie nicht wiederholt, sondern darüber spricht und daraus lernt. Denn wenn man sich austauscht, kann man von der Erfahrung anderer profitieren und den Fehler das nächste Mal vermeiden.“

Die KBC Heldenreise

Gemäß der Devise: „keine Erfolgsgeschichten, keine Hochglanzfolien und keine Selbstbeweihräucherung“ konnte bei der #failnight jeder Kollege und jede Kollegin in entspannter Runde von gemachten Fehlern berichten. Maximilian Leicht hat hierfür das aus dem Storytelling bekannte Format einer „Heldenreise“ ausgewählt. Jeder Teilnehmer hatte vorab die Aufgabe sich einen „Cartoonhelden“ auszusuchen und diesem einen Namen und drei spezifische Eigenschaften zu  geben. Die „Helden“ standen symbolisch für die Erfahrung, die aus den gemachten Fehler gewonnen wurde. So konnte in lockerer Atmosphäre von einem negativen Ereignis gesprochen werden und gleichzeitig lag der Fokus auf der Erfahrung, welche durch den Fehler gewonnen wurde. Im Anschluss wurden dann gemeinsam im Austausch untereinander für die jeweiligen Fehler Lösungsideen erarbeitet.

„Wichtig ist uns, dass gerade jüngere Kollegen/innen sehen, dass Fehler nichts Schlimmes sind und sie auch den erfahreneren Kollegen/innen passieren. Wir bei KBC sprechen offen darüber und lernen gemeinsam aus Fehlern“, so Maximilian Leicht abschließend.