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Auditierung von Lieferanten

München – „Boschs Lieferprobleme brockt BMW Absatzminus ein“ titelte das Handelsblatt. Immer häufiger bestimmen solche oder ähnliche Schlagzeilen zu Produktionsausfällen als Folge von Lieferengpässen bei den Zulieferern die Wirtschaftspresse. Im Fall von BMW konnte Bosch aufgrund eigener Probleme bei einem Gusslieferanten keine Lenkgetriebe mehr liefern.

Single Sourcing: Strategie und Risiko zugleich

Automobilhersteller und ihre Zulieferer verbindet eine schwierige Geschäftsbeziehung. Geprägt von komplexen Lieferketten (Zunahme der Lieferkettentiefe und geographischen Länge der Lieferbeziehung) und wachsenden Abhängigkeiten, nimmt die Bedeutung der Zulieferer und derer Lieferperformance stetig zu. Aufgrund des steigenden Kostendrucks begeben sich OEMs, z.B. durch das Single Sourcing, bewusst in die Abhängigkeit eines Zulieferers. Ziel dieser Beschaffungsstrategie ist es, durch Synergien wie Bündelung von Einkaufsvolumen und gemeinsamer Forschung und Entwicklung die Kosten zu senken. Der Nachteil einer einzigen Beschaffungsquelle wird jedoch durch die hohe Abhängigkeit vom Lieferanten ersichtlich. Ferner sind die Zulieferer eng in den Produktionsprozess des OEMs eingetaktet. Quasi null Bestandslieferketten sowie die Umstellung auf produktionssynchrone Anlieferung (JIT – Just in Time und JIS – Just in Sequence) reduzieren einerseits die Lagerkosten, erhöhen andererseits jedoch die Anforderungen an die Lieferperformance. Fällt hier ein Glied in der Lieferkette aus, führen Lieferengpässe stärker als bisher zu Beeinträchtigungen der Produktion beim OEM und erhöhen somit das Schadensausmaß der Versorgungunterbrechung.

Lieferantenaudit als Präventivmaßnahme

Diese Rahmenbedingungen bedingen Vor-Ort-Präventionen, da der OEM die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Lieferengpasses nur mit präventiven Maßnahmen reduzieren kann. Eine dieser Präventivmaßnahmen ist das Lieferantenaudit. Lieferantenaudits dienen dazu, mögliche Risiken frühzeitig zu identifizieren und transparent darzustellen. Je früher der OEM mögliche Risiken beim Lieferanten entdeckt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit mögliche Versorgungsengpässe präventiv zu unterbinden. Die nachhaltige Befähigung von kritischen Lieferanten wirkt sich, im Gegensatz zur reaktiven Sicherstellung der Versorgung, langfristig positiv auf die Lieferperformance und somit auf die Kosten aus.

Ziele des Lieferantenaudits

Der Lieferantenbesuch vor Ort ist sehr aufwändig, zeigt aber den größten Nutzen hinsichtlich der Risikoreduzierung und der frühzeitigen Abstellung von Versorgungsproblemen. Neben der Anliefer-qualität ist es entscheidend sich im Rahmen des Lieferantenaudits zusätzlich auf die Verhütung möglicher Feldrisiken zu fokussieren. Darüber hinaus ist grundsätzlich immer die Verbesserung der direkten und indirekten Produktionsbereiche anzustreben, wie bspw. die Optimierung der Flächen/- Mitarbeiterauslastung sowie die Synchronisation der Produktionsdifferenzen zwischen Zulieferer und OEM (Produktion nach Pull-Prinzip).

Auswahl der zu auditierenden Lieferanten

Maßgeblich für die Umsetzbarkeit von Lieferantenaudits ist die Identifikation der kritischen Lieferanten. Die Feldqualitätperformance sowie die aktuelle Lieferperformance, wie Terminmengentreue und Anlieferqualität eines Zulieferers, sind nur ein Teil der Identifikationskriterien. Vielmehr ist das Verständnis der Lieferkette inklusive sämtlicher n-Tier Lieferanten hinreichend für die Bestimmung der kritischen Lieferantenstandorte hinsichtlich Produktionstechnologie und struktureller Abhängigkeiten.

KBC ist Ihr Ansprechpartner für das Thema Lieferantenaudits

Für KBC sind die Qualitätsstandards der Kunden sowie die der Automobilindustrie verpflichtend. Für die Kür sorgen jedoch die eigenen Mitarbeitenden – bestehend aus über 100 Experten aus Qualität, Logistik und Produktion. KBC als offiziell benannter Lieferantenauditor eines namhaften Automotive OEMs arbeitet nach dem Motto: „Gemeinsam mit Lieferant und Kunde Produktionsverbesserungen sicherstellen, Schnittstellen zwischen Lieferant und Kunden optimieren und konstruktive Zusammenarbeit fördern“.